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Das Wichtigste in Kürze:
Grosser Rat : Die SP verliert 6 Sitze, GLP und Grüne legen je fünf Sitze zu. Grösste Partei bleibt die SVP – auch wenn sie 2 Sitze verliert.
Regierungsrat : Die Berner Kantonsregierung bleibt bürgerlich. Die Bisherigen wurden wiedergewählt, Astrid Bärtschi (Mitte) verteidigte den Sitz von Beatrice Simon. SP-Herausforderer Erich Fehr verpasst die Wahl.
Die Wahlbeteiligung betrug bei den Regierungsratswahlen 31,2 Prozent und bei den Grossratswahlen 31,9 Prozent.
Das wars vom Wahlsonntag im Kanton Bern. Die Berner Regierung und der Grosse Rat sind neu zusammengesetzt, die ersten Reaktionen festgehalten, die ersten Analysen gemacht. An dieser Stelle schliessen wir deshalb unsere Live-Berichterstattung.
Hier finden Sie die wichtigsten Artikel zu den Regierungsratswahlen in der Übersicht:
Die Bürgerlichen verteidigen mit Astrid Bärtschi ihre Mehrheit. Die Zusammenfassung des Wahltags lesen Sie hier (Abo).
«Ein Debakel für die SP, Gewinne für Gründe und Grünliberale, solide Bürgerliche. Die Wahlergebnisse im Kanton Bern sind auch die Folge von Krieg, Klimakrise und Pandemie. Jetzt bleibt die bürgerliche Mehrheit in der Verantwortung.» Lesen Sie hier den «Bund»-Kommentar (Abo).
Der Angriff der SP auf den frei werdenden Sitz von Beatrice Simon ist gescheitert. Ihr Kandidat Erich Fehr schafft die Wahl nicht. So erlebte er seine Niederlage (Abo).
Astrid Bärtschi (Mitte) hingegen schafft die Wahl in die Berner Kantonsregierung. Lesen Sie hier (Abo) das Porträt der neuen Regierungsrätin.
Wie ist der Ausgang der Regierungsratswahlen einzuordnen? Warum ist die SP mit ihrer Kandidatur gescheitert? Der Berner Politologe Adrian Vatter ordnet im Interview ein (Abo).
Was bedeutet der Ausgang der Wahl für die Aufgabenverteilung in der Regierung? Vieles deutet darauf hin, dass die neugewählte Astrid Bärtschi die Finanzdirektion von Beatrice Simon übernimmt. Die Hintergründe dazu lesen Sie hier (Abo).
Auch bei den Grossratswahlen erlebt die SP einen schwarzen Tag. Die Grünen und die GLP hingegen sind nach dem Wahlsonntag im Hoch.
Hier (Abo) finden Sie die wichtigsten Ergebnisse und Sitzverschiebungen in der Übersicht.
Die SP scheitert also mit Erich Fehr im Regierungsrat und verliert am meisten Sitze im Kantonsparlament. Der Sitzverlust trifft auch Co-Präsidentin Mirjam Veglio. Sie wird nicht wiedergewählt. Wie erklärt sie sich diese Niederlagen? Antworten lesen Sie im Interview (Abo).
Nach dem Jubel vor vier Jahren verliert die SP im Kanton Bern nun wieder Sitze. Klare Wahlsieger sind Grüne und Grünliberale. Hier (Abo) finden Sie die Resultate zu den Parlamentswahlen im Kanton Bern in der Übersicht.
Obwohl die Finanzdirektion als Schlüsseldirektion gilt, reisst sich niemand um sie. Auch die SP zeigt kein Interesse. Das liegt vor allem an den klammen Berner Finanzen. Deshalb erbt die neu gewählte Astrid Bärtschi wohl die Direktion ihrer Vorgängerin Beatrice Simon.
Lesen Sie hier mehr dazu (Abo).
Astrid Bärtschi trat an, um die politischen Verhältnisse im Kanton Bern zu zementieren. Obwohl sie am Wahltag lange zweifelte, reüssierte Astrid Bärtschi. Lesen Sie hier (Abo), wie sie den Wahlsonntag erlebte.
Hier (Abo) lesen Sie zudem das Doppelporträt von Eirch Fehr (SP) und Astrid Bärtschi (Mitte) im Wahlkampf.
Natalie Imboden strahlt übers ganze Gesicht: «Historisch» nennt die Präsidentin der Grünen Kanton Bern den Wahlsonntag. «Wir sind nun drittstärkste Partei im Kanton, das hat es noch nie gegeben. 19 Sitze, auch das hat es noch nie gegeben.»
Klimapolitik sei also nach wie vor wichtig, auch wenn die Stimmbeteiligung besser hätte sein können. Aber auch dafür hat Imboden schon einen Plan: «Wir setzen uns für Stimmrechtsalter 16 ein, weil wir finden, diejenigen, die in Zukunft auf diesem Planeten leben, sollten mitbestimmen dürfen.» (mb)
Sie wirkt nicht wie jemand, deren Partei als Verliererin aus der Wahl hervorgegangen ist. Mirjam Veglio, selbst hat sie die Wiederwahl nicht geschafft, lässt sich nicht unterkriegen: «Vor vier Jahren war die SP Wahlsiegerin, jetzt ist es halt anders gekommen.»
Sicher gelte es, die Niederlage zu analysieren, um nächstes Mal wieder ein besseres Ergebnis zu erzielen. «Wir bleiben aber die zweitstärkste Kraft im Kanton, die soziale Kraft, hinter der SVP.»
Sie bleibe zuversichtlich, in diesem bürgerlich dominierten Kanton – «das hat sich heute wieder einmal bestätigt» – auch weiterhin ein Wörtchen mitreden zu können. (mb)
Lesen Sie hier (Abo) das Interview mit Mirjam Veglio, Co-Präsidentin der SP Kanton Bern und selbst abgewählte Grossrätin.
Verschiedene bisherige Grossratsmitglieder haben am Sonntag die Wiederwahl ins Berner Kantonsparlament verpasst. Unter ihnen findet sich sogar eine Regierungsratskandidatin.
EVP-Grossrätin Christine Grogg hatte sich von ihrer Partei für die Regierungsratswahlen aufstellen lassen. Auch wenn die Chancen auf ein Exekutivamt für kleinere Parteien im Kanton Bern nicht rosig sind, tun sie doch immer gerne mit bei den Regierungsratswahlen.
Denn: Kandidierende für die Regierung erhalten kantonsweit eine gewisse Aufmerksamkeit. Das kann durchaus auch die eigene Grossratskandidatur beflügeln.
Nicht so im Fall von Christine Grogg. Die Grossrätin legte am Sonntag bei den Regierungsratswahlen ein sehr ansprechendes Ergebnis vor, auch wenn es am Ende zur Wahl nicht reichte. Doch bei der Wiederwahl ins Parlament nützte ihr das nichts. Sie verpasste im Wahlkreis Oberaargau die Wiederwahl.
Ebenfalls nicht wiedergewählt wurde die Co-Präsidentin der SP Kanton Bern, Mirjam Veglio. Auch ihr half die Bekanntheit als Parteipräsidentin bei den Grossratswahlen wenig. Das gleiche Schicksal erfuhr die Ostermundiger Gemeinderätin und umtriebige Geschäftsführerin der SVP Kanton Bern, Aliki Panayides.
Gerade im Multipack erwischte es die Thuner Politprominenz auf dem falschen Fuss. Nicht weniger als drei ehemalige und amtierende Gemeinderatsmitglieder sind künftig nicht mehr auf dem kantonalen Politparkett anzutreffen.
Die beiden ehemaligen Gemeinderatsmitglieder Roman Gimmel (SVP) und Marianne Dumermuth (SP) traf es ebenso wie der noch amtierende Thuner Gemeinderat Peter Siegenthaler (SP).
Gestandene Parlamentarier erwischte es auch im Wahlkreis Bern: SVP-Schnellsprecher und Berner Stadtrat Alexander Feuz wurde ebenso nicht wiedergewählt wie Parteikollege Beat Schori. Der über 70-jährige Schori war bereits von 2002 bis 2009 im Grossen Rat. 2020 rutschte er erneut ins Kantonsparlament nach. Nun ist er wieder raus.
Ein Grossrats-Wiederkehrer ist SVP-Schwergewicht Thomas Fuchs. Sein Parteikollege aus dem Berner Jura, Manfred Bühler, kommt ebenfalls nach einem Abstecher in den Nationalrat ins Berner Kantonsparlament zurück.
Einer, der schon lange im Grossen Rat mittut, wird in der neuen Legislatur fehlen: Der Bieler Journalist Mohamed Hamdaoui, der zuletzt für die Mitte antrat.
Dass ein bekannter Name nicht zwangsläufig in politisches Kaial umgemünzt werden kann, erfuhr der Berner Oberländer Michael von Grünigen (SVP). «MvG», wie er von seinen Fans noch heute genannt wird, war in seiner aktiven Sportlerzeit mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger im Riesenslalom. Zum Sprung – oder besser gesagt Schwung – in den Grossen Rar reichte es dem ehemaligen Ski-Ausnahmekönner am Sonntag nicht. (sda)
Thomas Fuchs ist zurück! Das Stadtberner Urgestein hat nach vier Jahren Zwangspause (parteiinterne Amtszeitbeschränkung) die Wahl wieder geschafft. Zusammen mit Nationalrat Erich Hess und anderen Stadtberner SVP-Grössen feiert er den Erfolg derzeit im Casa Chilena.
16 Jahre sass Fuchs bereits im Grossen Rat. Er habe aber immer noch ein «paar gute Ideen», sagt Fuchs angesprochen auf seine Ziele in der kommenden Legislatur. Es gehe auch darum, den Kolleginnen und Kollegen ausserhalb der Stadt Bern zu vermitteln, was hier in der rot-grünen Stadt so abgeht.
Ein Wermutstropfen für Fuchs und seine Partei ist, dass sie in der Stadt Bern einen Platz verlor. Die Bisherigen Alexander Feuz und Beat Schori schafften die Wiederwahl nicht. Enttäuschend ist für Fuchs aber vor allem auch die tiefe Wahlbeteiligung. «Die briefliche Wahl sollte schon längst gratis sein», fordert er. (qsc)
Bei der kantonalen SP in der Berner Krone ist die Stimmung gedrückt. Die meisten trinken noch an den letzten Schlücken Bier, viele gehen nach Hause. Zwei Grossratskandidaten philosophieren über die Gründe: Beide wurden nicht gewählt. Die SP ist die Verliererin des Abends.
Meret Schindler, die Co-Präsidentin der SP Stadt Bern, betont, dass man die Sitze in der Stadt Bern habe halten können. Dennoch räumt sie ein, dass «etwas Proporzglück» dabei. Weshalb die SP in der Agglo und auf dem Land verliert, wisse sie derzeit noch nicht. «Das werden wir nun diskutieren.» (cse)
Die grünen Parteien traten in diesem Jahr wieder getrennt an. Das dürfte mit ein Grund für die starke grüne Welle im Wahlkreis Bern gewesen sein. GB, GFL und JA legten zusammengerechnet um 6,8 Prozentpunkte zu und holten den 2018 verlorenen fünften Sitz zurück. Mit Brigitte Hilty Haller (GFL), Seraina Patzen (Grüne/Ja) und Manuel C. Widmer (GFL) politisiert neues Personal im Kantonsparlament. Vor vier Jahren mussten die Grünen einen Sitz abgeben. Das erstmalige Zusammengehen von GFL und GB wurde für die Verluste mitverantwortlich gemacht.
In die andere Richtung geht es dagegen bei der SP: Sie ist zwar mit 30,1 Prozent immer noch die stärkste Partei in der Bundesstadt, fuhr aber ein Minus von gut 3 Prozentpunkten ein. Trotzdem konnten die sieben bisherigen Grossrätinnen und Grossräte ihre Wiederwahl sichern. Dabei ist eines zu beachten: Die SP hatte vor vier Jahren im Wahlkreis Bern stark zugelegt, der Wähleranteil stieg damals um mehr als 8 Prozent auf 33 Prozent. Die Partei konnte damals auch ihre Sitzzahl von sechs auf sieben erhöhen.
Mit einem Rückgang musste die SP rechnen, denn eine sinkende Tendenz zeigte sich bereits bei den Stadtratswahlen 2020. Einen Status quo hätte die Partei – mit Blick auf die Resultate in anderen Wahlkreisen – bereits als Erfolg werten dürfen.
Thomas Fuchs ist zurück
FDP und SVP verloren weiter Wähleranteile. Während aber die FDP ihre zwei Sitze halten konnte, büsste die SVP einen ihrer zwei Sitze ein. Einziger SVP-Vertreter aus der Stadt Bern ist neu Thomas Fuchs, der damit ein Comeback gibt. Bei der FDP holte Claudine Esseiva den freien zweiten Sitz: Adrian Haas trat nicht mehr an.
Die SVP wechselte während der Legislatur das Personal aus: Auf Erich Hess und Stefan Hofer folgten Alexander Feuz und Beat Schori, die nur ein kurzes Gastspiel im Grossen Rat gaben. Parteiintern wurden sie durch Thomas Fuchs und Janosch Weyermann herausgefordert, die einen eigenen Wahlkampf führten.
Die GLP konnte ihren Wähleranteil zwar weiter steigern, es reichte aber nicht für einen dritten Sitz. Da Barbara Mühlheim nicht mehr antrat, wurde der Weg frei für Marianne Schild, die neu in den Grossen Rat einzieht.
BDP und CVP kamen 2018 zusammengerechnet auf 6 Prozent Wähleranteil. Im Vorfeld wurde spekuliert, ob das neue Konstrukt Die Mitte einen zweiten Sitz holen kann. Mit Sibyl Eigenmann gelang dieses Unterfangen.
Bei der Alternativen Linken ging es um die Frage, ob die Wählerschaft eine Rochade goutieren würde. Wegen ihrer Mutterschaft machte Christa Ammann Platz für Tabea Rai. Ammann stand trotzdem auf der Liste. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte Ammann für Rai in den Rat zurückkehren, falls diese zum Rückzug bereit ist.
Im Wahlkreis Bern nicht mehr im Grossen Rat vertreten ist die EVP: Barbara Streit wurde abgewählt. (wal)
Fünf Sitze haben die Grünliberalen im Grossen Rat gewonnen: «Ein Wähleranteil von 9,8 Prozent», sagt Casimir von Arx, der Präsident der Kantonalpartei, erfreut. Das sei derselbe Wert wie bei den Nationalratswahlen. Die GLP habe also ihre Grüne Welle auf kantonaler Ebene bestätigen können. «Natürlich muss man die Corona-Krise managen, aber den Klimawandel muss man genau so managen. Und je mehr Zeit man verliert, desto schlechter.» Das hätten offensichtlich auch die Wählerinnen und Wähler so gesehen. (mb)
Die SP ist mit ihrem Angriff auf den Sitz von Beatrice Simon (Mitte) in der Berner Kantonsregierung gescheitert. Ihr Kandidat Erich Fehr verpasst die Wahl deutlich. Selbst in seiner Heimatstadt Biel liegt er nur knapp vor Astrid Bärtschi (Mitte). Was hat die SP falsch gemacht?
Lesen Sie hier (Abo) die Analyse des Berner Politologen Adrian Vatter im Interview.
Bei den Grünen im Kanton Bern ist die Freude gross. Die Partei konnte rund drei Prozent zulegen. Im Berner Volver gleich gegenüber vom Ratshaus hält Christine Häsler eine Rede, es hören auch der wiedergewählte SP-Regierungsrat Christoph Ammann und der unterlegene Erich Fehr (SP) zu.
Vor dem Volver steht auch Manuel C. Widmer, Grüner Stadtrat, Lehrer, DJ und künftig auch Grossrat. Er sei «komplett von der Rolle» über seine Wahl sagt er. Er habe schon mehrmals kandidiert und freue sich nun sehr, auch auf kantonaler Ebene Bildungs- und Nachtlebenpolitik zu betreiben. (cse)
Im neuen Berner Parlament ist die Gruppe der 48- bis 53-Jährigen am stärksten vertreten. Fast ein Viertel der Gewählten (23,1 Prozent) sind in dieser Alterskategorie.
Am zweitstärksten vertreten sind die 54-59-Jährigen (20,6 Prozent). Die drei jüngsten Alterskategorien (24-29 Jahre, 30-35 Jahre und 36-41 Jahre) sind jeweils mit 7,5 Prozent vertreten. Dies entspricht jeweils 12 Sitzen für jede dieser drei Alterskategorien. Die Alterskategorie 18 bis 23 Jahre ist nicht im Berner Parlament vertreten. (wrs)
Der Frauenanteil im Grossen Rat steigt zum dritten Mal in Folge deutlich an. Nach den heutigen Wahlen beträgt er über alle Parteien hinweg 39,4 Prozent (2018: 35,6 Prozent, 2014: 31,9 Prozent). Den prozentual höchsten Frauenanteil aller Parteien mit mehr als einem Sitz weist die SP mit einem Wert von 65,6 Prozent auf. (wrs)
Bei den Wahlen in den Berner Grossen Rat hat die SP 6 Sitze verloren . GLP und Grüne legten je fünf Sitze zu . Grösste Partei bleibt die SVP , wie aus dem offiziellen Endergebnis hervorgeht.
Gegenüber den Wahlen 2018 verliert die SVP zwar zwei Sitze , bleibt aber mit 44 Sitzen mit Abstand die grösste Fraktion im Berner Kantonsparlament. Die SP kommt noch auf 32 Sitze (-6).
Drittstärkste Partei mit 19 Sitzen (+5) sind neu die Grünen, welche damit die FDP überflügeln. Die Freisinnigen verfügen noch über 18 Grossratssitze (-2). Die GLP stellt neu 16 Grossrätinnen und Grossräte (+5). Die Mitte hat nun 12 Sitze (-1), die EVP kommt noch auf 9 Sitze (-1).
Die EDU gewinnt einen Sitz und kommt neu auf 6 Sitze. Die PSA verliert einen ihrer beiden bisherigen Sitze an die ihr nahestehende Liste Ensemble Socialiste. Die Alternative Linke hält in Bern ihren Sitz. In Thun gewinnt die Bürgerliche Stadt- und Landliste einen Sitz. (sda)
Der deutliche bürgerliche Sieg in der Regierung ist auch der aktuellen Krisenlage geschuldet. Er ist aber auch ein klarer Auftrag an die bürgerlichen Regierungsräte: Jetzt müssen SVP, FDP und Mitte in der Flüchtlingsfrage die Verantwortung übernehmen, schreibt Marcello Odermatt, Co-Ressortleiter Bern in seinem Kommentar zu den Berner Wahlen. (Abo)
Vor vier Jahren war die SP mit zwei Sitzgewinnen die grosse Siegerin im Wahlkreis Mittelland-Nord . Diese Mandate sind in der nächsten Legislatur wieder weg, der Wähleranteil ist um 4,2 Prozentpunkte abgesackt.
Erwischt hat es auf den beiden SP-Listen mit sechs Bisherigen zwei politische Schwergewichte: Mirjam Veglio, Co-Präsidentin der Kantonalpartei, und Daniel Wyrsch, Geschäftsführer des Bernischen Staatspersonalverbandes.
Auch Panayides schafft Wiederwahl nicht
Trotz einem Minus von 2,3 Prozentpunkten ist die SVP wieder die wählerstärkste Partei im Wahlkreis. Doch auch die Volkspartei hat einen Sitz verloren. Über die Klinge springen muss ebenfalls ein prominentes Fraktionsmitglied: Aliki Panayides, Geschäftsführerin der SVP des Kantons Bern. Panayides war erst im letzten Sommer in den Grossen Rat nachgerutscht.
Mit einem blauen Auge davongekommen ist die MItte. Sie bleibt bei einem Wähleranteil von über zehn Prozent und zwei Sitzen. Die in den Regierungsrat gewählte Astrid Bärtschi landet auf dem zweiten Platz. So kann der Bisherige Bernhard Riem sein Mandat im Kantonsparlament halten und entgeht der Abwahl.
Grüne und GLP gewinnen
Die FDP hält ihre drei Sitze, obwohl zwei langjährige Grossräte nicht mehr angetreten sind. Neu gewählt wurde der FDP-Kantonalpräsident Stephan Lack.
Jene Parteien, die Grün in ihrem Namen haben, dürfen sich als Siegerinnen fühlen. Die Grünen und die Grünliberalen können je rund vier Prozentpunkte und je einen Sitz zulegen. Ins Kantonsparlament ziehen mit Elisabeth Dubler (Grüne) und Tobias Vögeli (GLP) zwei Kandidierende mit Jahrgang 1995 ein. Ihre Wiederwahl schaffte Barbara Stucki (GLP). Sie war 2018 noch im Seeland gewählt worden.
Freuen darf sich auch die EVP. Trotz eines leichten Verlustes konnte sie den vor vier Jahren verlorenen zweiten Sitz zurückholen, dank Proporzglück in der grossen Listenverbindung in der Mitte. (hus)
Evi Allemann (SP) bedauert, dass die SP keinen dritten Platz mit Fehr gewonnen hat. «Wir haben für die rot-grüne Mehrheit gekämpft.» Nun werde sie diesen Standpunkt wie bisher als Minderheit einbringen. (jo/mb)
Wie Pierre Alain Schnegg (SVP) verweist auch Christine Häsler (Grüne) auf die Pandemie: «Es waren zwei schwierige Jahre», sagt sie. Deshalb sei sie dankbar für das gute Resultat.
Obwohl sie in der Pandemie für ihre Corona-Politik an den Schulen immer wieder kritisiert, erreichte Häsler Platz drei. Nach der Corona-Krise beschäftigt die Bildungsdirektorin nun bereits der Krieg in der Ukraine und die Integration geflüchteter Kinder in die Schulen im Kanton Bern. (jo)
Auch Pierre Alain Schnegg (SVP) ist zufrieden, dass die Bürgerlichen weiterhin in der Mehrheit sind. Mit Platz vier liegt er im Mittelfeld. Dies führt Schnegg auf die Pandemie zurück. «Man muss Entscheidungen treffen, die nicht allen gefallen.» (jo)