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So voll wird es sobald nicht mehr: das Große Haus im Wiesbadener Staatstheater, Szene aus „Cosi fan tutte“ Bild: Karl Forster
Die hessischen Theater und Opern müssen sich pandemiebedingt auf neue Voraussetzungen für den Spielbetrieb einstellen. Während das Mainzer Staatstheater mehr Zuschauer zulässt, bleibt in Frankfurt vorerst alles beim Alten.
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E nttäuschung an den Frankfurter Städtischen Bühnen. Und im Frankfurter Kulturdezernat. Ein paar Stunden lang hatte es Ende voriger Woche so ausgesehen, als könnten wieder mehr Zuschauer in Oper und Schauspiel Vorstellungen besuchen. Das Gesundheitsamt der Stadt hatte genehmigt, was die Landesregierung kurz danach untersagte und wovor das Rechtsamt nachdrücklich gewarnt hatte: eine Sitzordnung nach Art eines Schachbrettmusters. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) bedauerte die Rücknahme. Sie habe keinen Grund, an der Kompetenz des Gesundheitsamts zu zweifeln, sagte die Stadträtin. In der Oper hatten sich die Verantwortlichen schon darauf eingestellt, nun immerhin knapp die Hälfte der 1360 Sitze im Zuschauersaal besetzen zu können. Umso größer war die Enttäuschung, als die Nachricht eintraf, die Entscheidung müsse revidiert werden.
Eigentlich sollte die Zahl der möglichen Zuschauer von 390 auf 695 erhöht werden, eine entsprechende Genehmigung des Gesundheitsamts lag am Freitag auch schon vor. Danach hätte zwischen den Gästen nur jeweils ein Platz nach jeder Seite sowie nach vorne und hinten frei gelassen werden müssen – im Schachbrettmuster. Es hätte eine durchgängige Maskenpflicht gegolten. Doch am selben Tag habe das Land die Regeln für das Staatstheater in Wiesbaden gekippt, berichtet Udo Götsch vom Gesundheitsamt. Damit in der Region einheitliche Vorgaben gelten würden, habe seine Behörde daraufhin entschieden, die Genehmigung wieder zurückzunehmen. Jetzt gelte in der Oper weiter ein Mindestabstand von anderthalb Metern und Maskenpflicht nur beim Hinein- und Hinausgehen.
Weil es ein stimmiges Hygienekonzept für die Oper gegeben habe, sei die Entscheidung infektiologisch gut zu begründen gewesen, berichtet Götsch. „Wir sind vielleicht zu einem frühen Zeitpunkt ein Stück zu weit gegangen und mussten es wieder zurücknehmen“, sagt er selbstkritisch. Man habe auch deshalb so schnell und kurzfristig gehandelt, um vom Veranstalter Schaden durch schon verkaufte Tickets abzuwenden.
Grundsätzlich wolle das Gesundheitsamt die Kultur unterstützen und ihr entgegenkommen, „wann immer es möglich ist“. Dass die Besucherzahlen für die Oper vielleicht doch bald erhöht werden könnten, glaubt Götsch nicht. Wegen stark steigender Fallzahlen auch in Frankfurt würden momentan „die Schrauben wieder angezogen“.
Wie es sein könnte mit dem Schachbrettmuster, können Theaterbesucher der Region vom 1. Oktober an im Staatstheater Mainz testen. Dank der neuen Covid-19-Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz können dort im Großen und im Kleinen Haus die Besucher jeweils versetzt mit je einem freien Theaterstuhl vor, hinter und neben besetzten Stühlen sitzen. Es werde Maskenpflicht im Foyer und im Saal bestehen, so eine Sprecherin, am Platz dürfe die Maske abgenommen werden. Das Theater selbst hat keinen Vorstoß unternommen, sondern nur die neue Regelung umgesetzt. Die Sofas, mit denen im Kleinen Haus versucht wurde, die Atmosphäre der leeren Reihen aufzulockern, werden schon entfernt, die Premiere „Sensenmann“ wird am 2. Oktober die erste mit der normalen Bestuhlung sein.
Unterdessen ist dem Staatstheater Wiesbaden vorbehaltlich der Überprüfung durch das dortige Gesundheitsamt ein neues Konzept genehmigt worden, das die Besucherzahl im Großen und Kleinen Haus auf maximal 298 Personen beziehungsweise 77 erhöht. Vorangegangen war ein Eklat. Mittlerweile hat die Stadt Wiesbaden mitgeteilt, es habe zwei verschiedene Konzepte und ein Missverständnis über deren Genehmigung gegeben. Sowohl das Gesundheitsamt als auch das hessische Kunstministerium hätten versucht, das Theater zu unterstützen. Intendant Laufenberg hatte alle Vorstellungen bis zum 27. September abgesagt, ein Schritt, der Anweisungen des Ministeriums missachtet habe, so Kunstministerin Angela Dorn (Die Grünen).
In Darmstadt wiederum sind bislang drei Sitze zwischen gebuchten Plätzen gesperrt. „Nach den neuesten Rückmeldungen können wir die anderthalb Meter von Körpermitte zu Körpermitte beziehungsweise Platzmitte zu Platzmitte messen. Das bedeutet zwei gesperrte Plätze. Sobald das in Saalpläne und Buchungssystem eingearbeitet ist, ermöglicht es auch eine leichte Erhöhung der Platzanzahl“, erläutert Intendant Karsten Wiegand. Derzeit dürfen 204 Personen in das Große Haus, 102 in das Kleine Haus und 48 in die Kammerspiele: „Wir werden mit den besprochenen Änderungen künftig mindestens 260 Plätze im Großen Haus anbieten können, mindestens 120 im Kleinen Haus und mindestens 50 in den Kammerspielen.“ Ein Problem ist das Ticketing: Derzeit sind im Staatstheater Darmstadt maximal zwei Plätze direkt nebeneinander buchbar. „Wir arbeiten daran, dass für Menschen, die dies dürfen und wollen, baldmöglichst auch eine größere Anzahl von Plätzen nebeneinander buchbar wird. Dafür müssen auch vom Ticketing-Anbieter Voraussetzungen geschaffen werden“, so Wiegand.
Auch dadurch könnten mehr Besucher zugelassen werden. „Selbstverständlich werden alle derartigen Pläne mit unserem Ministerium und dem Gesundheitsamt abgestimmt“, sagt der Darmstädter Intendant. Um flexible Buchungen zu ermöglichen, „sind wir in Gesprächen mit dem Ticketing-Anbieter und hoffen auf gute, zügige Software-Lösungen“. Das Weihnachtsmärchen, das der Wiesbadener Intendant unter den derzeitigen Bedingungen für nicht planbar hält, komme „selbstverständlich zur Premiere“, so Wiegand – allerdings mit weniger Vormittagsvorstellungen, dafür aber mit Familienangeboten.
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Die Oper Frankfurt hofft unterdessen auf weitere Gespräche mit der Stadt. Dem Kulturdezernat sind wegen der Vorgaben aus Wiesbaden allerdings die Hände gebunden. Vorerst bleibt es bei der Regelung, wonach jeweils eine Reihe frei bleibt und zwischen den Besuchern ein Mindestabstand von anderthalb Metern bestehen muss.
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