Nasa-Weltraumteleskop James Webb: Aufnahmen von 13 Milliarden Jahre alten Galaxien - Nachrichten - WDR

2022-09-17 11:19:24 By : Ms. Kris Lee

So sah das All vor 13 Milliarden Jahren aus: Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat die mit Spannung erwarteten ersten Farbbilder des James-Webb-Weltraumteleskops veröffentlicht.

Das erste der Bilder wurde am Montag bei einer Präsentation mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus vorgestellt. Es stellt nach Nasa-Angaben das "tiefste und schärfste Infrarot-Bild des frühen Universums" dar, das jemals aufgenommen wurde.

Die gezeigten Galaxien entstanden vor mehr 13 Milliarden Jahren und damit relativ bald nach dem Urknall. "Heute ist ein historischer Tag", sagte Präsident Biden. Das leistungsfähigste Weltraumteleskop der Geschichte sei "ein neues Fenster in die Geschichte unseres Universums".

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Experten zeigten sich begeistert von der Aufnahme. "Fantastisch - Galaxien über Galaxien über Galaxien", sagte der Astronom Jonathan Lunine von der US-Universität Cornell. "Obwohl es mitnichten das Weiteste ist, das Webb sehen kann, ist es das tiefste jemals aufgenommen Bild und zeigt die Kraft dieses bemerkenswerten Teleskops: unglaubliche Empfindlichkeit, eine große Bandbreite an Wellenlängen und scharfe Bild-Klarheit."

Der Astronomie-Professor Avi Loeb von der Harvard-Universität erklärte, in roter Farbe seien auf der Aufnahme ältere Galaxien zu sehen. Die hellen Kreise und Ellipsen seien jüngere Galaxien. Loeb zeigte sich "begeistert", dass das Weltraumteleskop noch näher an die Zeit des Urknalls - des Big Bang - vor 13,8 Milliarden Jahren blicken kann als bei der nun veröffentlichten Aufnahme.

Am Nachmittag wurden vier weitere Aufnahmen galaktischer Schönheit von "James Webb" veröffentlicht. Am Abend haben im Planetarium in Münster Astrophysiker Dr. Tobias Jogler und der Leiter des Planetariums, Björn Voss, dem Publikum erläutert, was es auf den Bildern zu sehen gibt.

Die Aufnahmen des James Webb Space Telecope der NASA begeistern die Wissenschaft. Das Weltraumteleskop liefert beeindruckende Bilder von Galaxien, die vor mehr als 13 Milliarden Jahren und damit relativ bald nach dem Urknall entstanden sind.

Was aussieht wie zerklüftete Berge im Mondschein, ist die Entstehung von Sternen im Carina-Nebel. "Die als Kosmische Klippen bezeichnete Region ist eigentlich der Rand eines gigantischen, gasförmigen Hohlraums in der etwa 7.600 Lichtjahre entfernten Region NGC 3324", schreibt die NASA zu dem Bild.

Was aussieht wie zerklüftete Berge im Mondschein, ist die Entstehung von Sternen im Carina-Nebel. "Die als Kosmische Klippen bezeichnete Region ist eigentlich der Rand eines gigantischen, gasförmigen Hohlraums in der etwa 7.600 Lichtjahre entfernten Region NGC 3324", schreibt die NASA zu dem Bild.

Die sehr frühe Sternentstehung sei schwer zu erfassen, da sie für einen einzelnen Stern nur etwa 50.000 bis 100.000 Jahre dauert. Die extreme Empfindlichkeit und exquisite räumliche Auflösung des Teleskops hätten laut der Wissenschaftler aber die Aufzeichung dieses seltenen Ereignisses ermöglicht.

Die vierte Aufnahme zeigt "Stephan’s Quintet", eine Gruppe von fünf Galaxien. "Dieses riesige Mosaik ist die größte Aufnahme von Webb bislang", wie die Nasa mitteilt. Das Bild ist aus fast 1000 Einzelaufnahmen zusammengesetzt.

Es zeigt einen Abschnitt des Universums, der von der Erde aus gesehen etwa einem Fünftel der Fläche des Mondes entspricht. Es sind unter anderem funkelnde Cluster aus Millionen junger Sterne und gerade entstehender Sterne zu sehen.

Aufnahmen von zwei verschiedenen Infrarot-Kameras zeigen auf dem dritten Bild bislang unbekannte Details des Südlichen Ringnebels (NGC 3132), der 2500 Lichtjahre von uns entfernt ist.

Solche planetaren Nebel bestehen aus Gas und Staub, die verlöschende Sterne auswerfen. Bei NGC 3132 beeinflusst das Zusammenspiel von zwei Sternen das Aussehen des Nebels.

Die NASA spricht vom "tiefsten und schärfsten Infrarot-Bild des frühen Universums", das jemals aufgenommen wurde. Das mit etwa zehn Milliarden Dollar teuerste und leistungsstärkste Weltraumteleskop überhaupt war im vergangenen Dezember in Französisch-Guayana mit einer Ariane-Rakete gestartet.

Dr. Tobias Jogler und Dr. Björn Voss sind begeistert von den neuen Weltraum-Aufnahmen. Die Münsteraner Astronomen waren am Mittag bei den letzten Vorbereitungen im Panetarium in Münster. Das Material der NASA muss an den Himmel des Planetariums angepasst werden. Gegen Abend bekommen die beiden fünf Fotos. Eines kam bereits vorab aus Amerika. Die Reaktion: galaktische Begeisterung.

Marie Roßkopp sitzt am Ticketschalter und ist begeistert über das große Interesse. Am Dienstag stand das Telefon nicht still. Viele wollen sich die neuen NASA-Bilder des James-Webb-Teleskops in der Sonderveranstaltung im neuen Planetarium in Münster anschauen.

Der Andrang im neueröffneten Planetarium in Münster ist groß. Die Eintrittskarten zu der Sonderveranstaltung gibt es auch noch zum Nulltarif – die gut 300 Sitze gehen weg wie warme Semmeln.

"Was wir jetzt schon wissen: die Qualität der Bilder ist besser als erwartet und alles hat offenbar reibungslos geklappt", sagte Jogler vorab. "Das ist wirklich toll und war bei so einem risikobehafteten, technisch schwierigen Unternehmen nicht unbedingt zu erwarten. Da hätte viel schiefgehen können."

Das mit etwa zehn Milliarden Dollar (rund zehn Milliarden Euro) teuerste und leistungsstärkste Weltraumteleskop überhaupt war im vergangenen Dezember in Französisch-Guayana mit einer Ariane-Rakete gestartet.

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