FC St. Pauli: "100 Prozent Vertrauen" trotz holprigen Starts | NDR.de - Sport - Fußball

2022-09-03 09:22:36 By : Ms. Shirly Zhu

Der FC St. Pauli ist sehr holprig in die neue Zweitliga-Saison gestartet. Acht Punkte nach sechs Spielen und Tabellenplatz elf - die Hamburger sind Durchschnitt. Trotzdem nahmen die Kiezkicker vor dem Auswärtsspiel heute bei Greuther Fürth keine Änderungen mehr am Kader vor.

Die Verpflichtung von Stürmer Aurélien Scheidler war teilweise bereits als perfekt gemeldet worden. Bis zuletzt wurde bei Jakov Medic oder Leart Paqarada über einen Wechsel in die Bundesliga spekuliert. Doch dann passierte bei St. Pauli am Deadline Day überhaupt nichts mehr.

In der vergangenen Saison durfte die Mannschaft von Trainer Timo Schultz lange von der Rückkehr in die Erste Liga träumen. Nach den Abgängen der Offensivstars Guido Burgstaller, Daniel-Kofi Kyereh und Kapitän Philipp Ziereis ist der Kader vor dem Auswärtsspiel bei der Spielvereinigung Greuther Fürth am Sonnabend (13 Uhr/im NDR Livecenter) aber nach wie vor in der Findungsphase. Oder ist er gar nicht besser, als es die Tabelle gerade aussagt?

Die Forderungen aus dem Fanlager nach einem weiteren neuen Angreifer konnte Andreas Bornemann nur bedingt verstehen: "Wir hatten ja schon neue Stürmer verpflichtet. Und wir haben mit elf Toren noch zwei mehr geschossen als zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison", betonte der Manager, "und die Hinserie war ja bekanntermaßen nicht unsere schlechteste." Bornemann verwies darauf, dass sein Team von den erzielten Toren her auch mit den Topteams der Liga mithalten könnte.

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Im Fokus des 50-Jährigen steht aber genauso die defensive Anfälligkeit: "Wir haben mit zehn Gegentoren vier mehr bekommen als zum selben Zeitpunkt nach sechs Spieltagen in der vergangenen Saison." Und auch die Konkurrenz in der Liga im Kampf um die vorderen Plätze steht defensiv bisher deutlich stabiler.

Bornemann ist allerdings optimistisch: "Der Mix wird entscheidend sein. Aber wir sehen genug Ansatzpunkte und Möglichkeiten, dass mit dieser Mannschaft, wie sie jetzt zusammengestellt ist, bewerkstelligt zu bekommen." Ohnehin habe der Club seine Pläne schon deutlich früher umgesetzt, deshalb sei es nicht mehr unbedingt nötig gewesen, am letzten Tag der Transferperiode zuzuschlagen.

Besonders, weil WM-bedingt schon in zweieinhalb Monaten so früh wie nie zuvor wieder die "Winterpause" anstehe, sei die Stürmersuche aber nur "aufgeschoben und nicht aufgehoben". Und wenn man Mitte November erkenne, dass die Ideen "an der einen oder anderen Stelle" nicht aufgegangen sind, "haben wir uns jetzt die Möglichkeit offengehalten, darauf reagieren zu können". Transfers können dann wieder am 1. Januar betätigt werden.

Trainer Schultz hatte sich schon vor dem Schließen des Transferfensters am Donnerstag entspannt gezeigt: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Kader, den wir haben. Wir vertrauen den Jungs zu 100 Prozent. Wenn noch was dazukommt, ist das herzlich willkommen."

Auf nahezu den kompletten Kader kann er in Fürth zurückgreifen, nur Adam Dzwigala fehlt noch. "Alle Spieler sind fit. Wir hatten eine gute Trainingswoche und hoffen daher auf ein gutes Auswärtsspiel", sagte der 45-Jährige. "Es gilt für uns es auszunutzen, dass Fürth noch nicht so ins Rollen gekommen ist."

Der Bundesliga-Absteiger steht mit drei Punkten und noch ohne Sieg nach sechs Spielen noch schlechter dar als St. Pauli. Und Trotzdem verzichtete auch Bornemann-Pendant Rachid Azzouzi darauf, am Deadline Day noch einen Neuzugang zu verpflichten.

Fürth: Linde - Asta, Michalski, Haddadi, John - Christiansen - Tillman, Raschl - Hrgota - Ache, Abiama St. Pauli: Smarsch - Saliakas, Nemeth, Medic, Paqarada - Irvine, Smith - Daschner, Hartel - Amenyido, Eggestein

Die Partie ab 14 Uhr im Video-Livestream. Bereits ab 13 Uhr im Livecenter: Liga zwei mit St. Pauli und Holstein Kiel. mehr