Eine private Gruppe möchte auf dem Klostergelände in Ettenheimmünster "Landelins Garten" errichten. Café, Veranstaltungsraum sowie Tiergehege sollen Besucher anlocken und dem verwilderten Areal neues Leben einhauchen.
Ettenheimmünster - Lange war das Klostergelände östlich des Kerndorfes nur noch notdürftig gepflegt und genutzt worden. Nun soll es als "Landelins Garten" wiederbelebt werden.
Bereits vor drei Jahren haben Linda, Gretja und Dortje Treiber und Frank von Hoorn begonnen, ein Nutzungskonzept für das Klostergelände zu entwickeln – nun haben sie es öffentlich vorgestellt.
Am östlichen Geländerand soll, im derzeit marodem alten Gärtnerei- Gebäude, überwiegend an Wochenenden, ein kleines Café samt großzügiger Außenbestuhlung betrieben werden. Sie haben vor, dort eine kleine saisonale und nachhaltige Gastronomie mit Erzeugnissen aus der Region anzubieten.
Zweites Standbein zur Attraktivitätssteigerung des ungenutzten und abgesperrten Geländes soll ein Wiesen-Garten für Groß und Klein auf dem gesamten Areal werden, mit abwechslungsreich gestalteter Parkanlage mit Rundweg und zahlreichen Sitzgelegenheiten. In ausgewiesenen Bereichen sind offene Tiergehege für Schafe, Ziegen oder Hühner vorgesehen.
Die dritte Idee der privaten Betreiber ist im künftigen Cafébereich auch Raum für Veranstaltungen zu schaffen – ob Lesungen, Vorträge, Erzählabende oder kleine Konzerte . Auch Familienfeiern, Vereinstreffen oder Klausurtagungen sollen dort abgehalten werden können. Eins sei jedoch klar: "Einen Bus-Massenbetrieb wird es hier nicht geben", betont Linda Treiber. Der künftige "Landelins-Garten" solle Begegnungen mit Natur, Geschichte, Kultur und Mitmenschen als gezielter Ort der Entspannung ermöglichen.
Seit drei Jahren reifte der Plan. Längst hatten die Garten-Interessenten ihr Vorhaben Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz und Ettenheimmünsters Ortsvorsteherin Rita Ohnemus vorgetragen und waren dabei auf positive Resonanz gestoßen. Ebenso plausibel fanden dem Vernehmen nach bislang auch Gemeinde- und Ortschaftsräte das Nutzungs-Konzept, das in nicht-öffentlichen Sitzungen vorgetragen wurde, so Linda Treiber. Bislang habe man keine ablehnende Haltung wahrnehmen können. Mit den ortsansässigen Vereinen und Kulturveranstaltern habe es auch erste Gespräche gegeben.
Nun hoffe man nach Vorstellung des Nutzungskonzepts auf öffentliche Unterstützung der Gremien und der Bevölkerung. Realisieren lasse sich das Garten-Vorhaben für die neuen Betreiber nur, wenn die Stadt ihrerseits eine Sanierung der ihr gehörenden Gebäude auf dem Gelände übernehme.
Das müsse nicht unbedingt in deren nächstem Haushaltsplan stehen, meinte Treiber, denn da könne man konzeptionell auch in kleinen Schritten provisorisch vorgehen. Jedoch brauche man eine feste Zusage von Seiten der Stadt: "Wir wollen gerne im nächsten Jahr starten – wenn wir denn dürfen", so die potenzielle neue Betreiberin.
Ziel sei, das Klostergelände als lebendiges Denkmal wieder zum Leben zu erwecken – etwa mit Hervorheben des ehemaligen Altarraums.
"Klostergarten" heißt das insgesamt 22 000 Quadratmeter große Gelände heute im Volksmund. Neben dem Kräutergarten der Benediktiner-Mönche des einstigen Klosters umfasst es auch deren unter großer Wiese noch verborgene Grundmauern, die unter Denkmalschutz stehen. 1803 war das Kloster säkularisiert worden. Seitdem wurde das Gelände unterschiedlich genutzt. Weitere Informationen zum Projekt "Landelins Garten" gibt es bei Linda Treiber unter Telefon 07822/54 64.