Hertha gibt's seit 1892! Rechts liest Opa dem Sohn und Enkel aus der langen Hertha-Historie vor
Hertha spielt 1:1 gegen Frankfurt, doch die großen Gewinner sind Berlins Fußball-Fans. Die präsentieren im ersten Heimspiel nach Herthas 130. Geburtstag am 25. Juli eine sensationelle Choreografie!
Nächster Paukenschlag bei Hertha BSC! BILD erfuhr: Die Berliner haben einen Profi suspendiert.
Paul Keuter tritt überraschend bei Hertha ab. BILD liegt seine Abschieds-Mail vor.
Hertha-Torwart Oliver Christensen (23) schwärmt nach Abpfiff: „Das war mega-geil!“
Vor Anpfiff beginnt die Ostkurve die Choreo, zieht ein riesiges Bild Richtung Stadiondach. Es zeigt drei Generationen. Opa liest dem Sohn und Enkel auf dem Sofa die Historie des ältesten Bundesliga-Vereins vor (u.a. Deutscher Meister 1930 und 1931), der am 25. Juli 1892 kurz nach einer Fahrt auf dem Dampfer „Hertha“ gegründet worden war.
Dann werden die sechs wichtigsten Kapitel der Hertha-Bibel einzeln vorgezogen.
Die Kapitel sind jeweils beschriftet: Unsere Fahne, Unsere Erfolge, Berlins Freunde, Unsere Stadt, Unsere Kurve, Unser Zuhause.
Was für ein blau-weißer Anblick! Diese Choreografie des „Förderkreis Ostkurve“war imposant
Unsere Fahne: Die Fahne pur ist seit Sommer 2013 wieder offizielles Hertha-Logo! Der Kreis, der zwischenzeitlich die Fahne einengte, wurde auf Wunsch einer großen Fan-Initiative vom Verein wieder abgeschafft.
Unsere Erfolge: Hier wird Hanne Sobek auf einem Bild nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1930 von den Fans auf Händen getragen. 1931 holten die Berliner den Meister-Titel erneut an die Spree.
Berlins Freunde: Die Gänsehaut-Choreo fand jetzt gegen Frankfurt am 13. August 2022 statt. 46 Jahre zuvor – fast auf den Tag genau – entstand die bis heute bestehende, tiefe Fan-Freundschaft zum KSC. Deshalb strahlt das Logo des Zweiligisten auf dem Kapitel „Berlins Freunde“.
Berlins Freunde: Seit dem 14. August 1976 besteht die Fan-Freundschaft mit dem Karlsruher SC
Unsere Stadt: Hier sind u.a. die Gedächtniskirche und das Rote Rathaus abgebildet. Soll bedeuten: Hertha ist ein Verein für alle Berliner, egal, ob aus dem Ost- oder Westteil.
Unsere Kurve: Drei verschiedenen Choreografien aus der Vergangenheit sind hier abgebildet. Herthas Kurve ist immer sehr engagiert und kreativ, unterstützt das Team zahlreich bei allen Heim- und Auswärtsspielen.
Unser Zuhause: Herthas bisherige Heimstätten sind hier zu sehen. Allen voran ganz oben das Stadion am Gesundbrunnen (Plumpe), wo alles begann. Ganz unten ist das Olympiastadion zu sehen.
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Zwischen Ober- und Unterring schlängelt sich dann ein Slogan um das halbe Stadion: „Der Berliner groß und klein, schwört auf den Verein“. Die Fans singen dazu minutenlang: „Hertha BSC heißt unser Verein, Hertha BSC wird es immer sein.“
Dabei wedeln fast im ganzen-Stadion blau-weiße Fahnen, die zuvor auf die vielen Stadionsitze gesteckt wurden. Toll: Fast das ganze Stadion macht mit. Nicht nur die Ostkurve.
Es herrscht eine Mega-Atmosphäre im Olympiastadion, die schnell alle Herthaner ansteckt.
Sogar die Profis sind motiviert, Suat Serdar triff in den Fan-Gesängen in der 3. Minute zum 1:0.
Im Sommer 2013 kehrte die „Fahne pur“ auf Wunsch der Fan-Szene wieder auf das Hertha-Trikot zurück
Herthas Präsident Kay Bernstein (41), früher selbst bis 2006 Ultra in der Kurve, zu BILD: „Diese Choreo macht mich stolz wie Bolle. Ich hatte eine Gänsehaut und habe das ein oder andere Tränchen verdrückt. Das waren sehr emotionale Momente.“
Ein fulminantes Werk vom Förderkreis Ostkurve.
BILD hatte exklusiv berichtet, dass Hertha-Torwart Jarstein suspendiert wurde. Jetzt spricht Manager Bobic.
Hertha profitiert beim 1:1 gegen Frankfurt von einer Schiri-Entscheidung!
Bernstein weiter: „Besonders bemerkenswert daran ist, dass sie mit den Planungen direkt nach dem Relegationsspiel in Hamburg begonnen haben. Das zeigt die Aufopferungsbereitschaft. Es wurde nach dem Klassenerhalt sofort in ein positives Denken umgeschaltet. Nach tollen Choreos in den zwei vorherigen Spielen in Braunschweig und im Derby war das jetzt das nächste starke Zeichen unserer Fan-Szene! Da steckt viel Zeit, Arbeit und Liebe drin.“
Der neue Hertha-Präsident Kay Bernstein ist unheimlich stolz auf Herthas tollen Fans und den Verein
Mehrere Wochen dauert so eine Choreo, die die Fans miteinander verbindet und die sie ohne Hilfe des Vereins auf die Beine stellen.
Aber sie kostet neben der Zeit (Freitagabend fand z. B. auch noch die Generalprobe im Stadion statt, alle Fahnen wurden in die Stadionsitze gesteckt, Flyer gedruckt und vor Anpfiff verteilt) auch Geld – diesmal ein fünfstelliger Betrag. Der Förderkreis Ostkurve sammelt dazu Spenden auf der eigenen Homepage.